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AutorenbildAchim

DIY – Pulka – Schlitten für den Winter selber bauen.

Der Winter naht und vielleicht planst Du eine Tour mit einer Pulka.

Also einem Schlitten in Form einer Schale, in welcher Du Dein Gepäck hinter Dir herziehst.

In diesem Artikel beschreibe ich meinen Eigenbau auf Basis der kanadischen Pulka „Paris“ oder „THE EXPEDITION SLED 960 - Pulka“.

Diese Pulka ist für kleines Geld zu bekommen und wird weltweit tausendfach verwendet.


Inhalt:

  • Was die „Paris“ Pulka kann.

  • Einfachste und billigste Variante.

  • Was kannst Du als Packsack verwenden?

  • Sehr sinnvolles Tuning.

  • So kannst Du die Pulka erweitern.

In diesem Artikel erfährst Du wie man eine Pulka selbst baut.

Was kann die „Paris“ Pulka denn so


Mit dieser einfachen Pulka lassen sich mehrtägige Touren im skandinavischen Winter problemlos durchführen. Vor allem in den Bergen bei geringer und eher harter Oberfläche und auf den festen Tracks der Schneemobile gleitet die Pulka wirklich hervorragend.


Vorteile:

  • Das Material Polyethylen ist sehr robust und kälteresistent. Zitat der Firma Globetrotter, welche die Bezugsquelle der Pulka ist: "Polyethylen (PE) – chemisch einfach aufgebautes, zähes und gutmütiges Thermoplast. Unsinkbar. PE wird in verschiedenen Dichten hergestellt (Low/Middle/High Density) und ist voll recycelfähig."

  • Sie ist vergleichsweise leicht vom Eigengewicht. (Vergleich: Glasfaser oder Alu)

  • 45 kg Gepäck-Gewicht lassen sich gut laden und ziehen

  • Sie ist im Grunde ohne Umbaumaßnahmen einsatzbereit. Seil dran. Fertig!

Nachteile:

  • Das Packvolumen ist schnell erreicht und in die Höhe kannst Du nicht beliebig stapeln. Vor allem das Volumen ist bei Wintertouren oft eine Herausforderung.

  • Die „EXPEDITION SLED 960“ oder "Paris" ist recht schmal gebaut und neigt zum Kippen, wenn Du zu hoch und mit einer ungünstigen Gewichtsverteilung lädt. Die schweren Sachen müssen alle ganz nach unten.

  • In tiefem, lockeren Schnee sind die Seiten nicht hoch genug und sie „tankt“ gut Schnee.

Die schnellste, leichteste und billigste Variante des Eigenbaus

  1. Knote durch die beiden Ösen an der Pulka Paracord oder Reepschnur 8 mm durch. Ein altes, 10 mm, dehnbares Kletterseil ist noch besser. Ein guter Knoten dafür ist der „nachgeführte Achter.“

  2. Das gebildete Dreieck sollte etwa 50 bis 100 cm lang sein.

  3. Jetzt knote Dir etwa 3 - 4 Meter als Einzelleine exakt mittig und fixiert daran. Achte darauf, dass die beiden Seiten des Dreiecks exakt gleich lang sind! Die Länge und der Durchmesser dieses Abschnitts sind wichtig, wenn die Pulka bergab aufläuft. Das Seil zieht sich unter die Pulka und bremst diese. Daher ist ein 10 mm Seil besser.

  4. Am vorderen Ende wird nun wieder ein Dreieck geknotet.

  5. An diese beiden Enden kommt jetzt jeweils eine Schlaufe mit zwei großen, stabilen Karabinern. Die Karabiner müssen mit dicken Handschuhen bedienbar sein.

  6. Als Bauchgurt kannst Du einen Bauchgurt von einem alten, großen Rucksack umbauen. Es gibt / gab auch Gurte von Totonka und anderen Herstellern. Insbesondere den genannten Totonka musste ich nachnähen lassen, da die Schnallen zu schlecht und die D-Ringe abrissen.

  7. Die Stelle, die am meisten kaputtgeht, ist die Naht, an welcher der D-Ring am Bauchgurt befestigt wird. Dies sollte sehr gut vernäht werden, denn Du kannst es unterwegs nur schwer reparieren. Die D-Ringe sollten aus Metall sein.

  8. Alternativ oder als Reserve kannst Du einen großen D-Ring auf der Rückseite des Baugurtes befestigen. Das ist allerdings aufwendiger beim ein- und ausklinken.

  9. Die D-Ringe am Bauchgurt sollten seitlich weit vorne sein, dass Du mit dicker Jacke und Handschuhen dennoch gut dran kommst. Ohne den Gurt ausziehen zu müssen.

Was kannst Du als Packsack verwenden?


Sehr wichtig ist:

a) Das nichts aus Versehen verloren gehen kann.

b) Sich der Schnee nicht im Gepäck sammeln kann.

c) Der Zugriff zu Thermoskanne, Snacks und Mittagessen schnell und einfach ist.


Als Vorschläge:

  • 2 große, wasserfeste Packsäcke, welche die Breite der Pulka ausfüllen oder

  • 1 großer, wasserfester Skisack oder

  • 1–2 Rucksäcke

  • Eine klassische Baumarktplane mittig einlegen, Gepäck rein und einwickeln.

  • 1–2 Tonnen aus dem Kanu-Bereich o. ä.

Warum wasserfest?

Das ist eigentlich bei Dauerfrost unwichtig, aber:

  • Auf großen Seen gibt es oft Doppeleis, in welches man leicht einbricht und dann Wasser in die Pulka läuft.

  • Du könntest bei einer Bach- oder Flussüberquerung einbrechen.

  • Ebenfalls bei Seen kann bei steigendem Wasser dieses das Eis überfluten.

Aus diesen Gründen muss die Pulka auch von unten dicht sein.

 

Dies ist eine Werbung für mein Winter-Einzeltraining

 

Sehr sinnvolles Tuning der Pulka

  • Dieses Tuning ist besonders sinnvoll: Fertige das Dreieck, welches am Bauchgurt eingeklinkt wird, nicht aus Seil, sondern aus starkem Expander-Band. Dies federt die Schläge beim Loslaufen oder in welligem Gelände enorm ab und ist sehr Rückenschonend.

  • Zieh Dir ein langes, dünnes Seil rundherum durch die Ösen der Pulka. Bohre Dir noch ein paar zusätzliche Löcher in den flachen Rand, um die Abstände zu verringern. In diesem umlaufenden Band kannst Du super Schnellspanner einhaken, um das Gepäck zu sichern.

  • Baue Dir eine dicke Seilbremse. Diese hilft Dir bei starkem Gefälle die Pulka zu bremsen. Die Seilbremse ist ein Schlaufe, welche beidseitig vorne angeknotet wird und normal auf der Pulka liegt. Bei starken Gefälle lege sie vor die Pulka und lass diese darauf rutschen. Das Gewicht bremst die Pulka aus.

  • Mache Dir an das Heck der Pulka eine kleine Schlaufe oder Seilstück. Auf langen Gefällstrecken kannst Du das Seil dort einhängen und die Pulka vor Dich rutschen lassen. Falls Du Deinen Hund zum Ziehen der Pulka verwendest, so kannst Du Dein Seil hinten einklinken und den Hund vorne ziehen lassen.


So kannst Du die Pulka erweitern

  • Mehrere überlagernde Spannsysteme. Die erste Ebene ist zum Befestigen des Hauptgepäcks. Die zweite Ebene um Gegenstände, welche öfters gebraucht werden, zu sichern. Zum Beispiel eine dicke Überjacke, Stativ u. ä. Diese Gegenstände sollten jedoch doppelt gesichert werden.

  • Trenne Deinen Brennstoff abgedichtet vom restlichen Gepäck. Durch die Kälte werden Dichtungen gerne mal undicht.

  • Am „Bug“ ist eine Isoliertasche nützlich, in welcher Du z. B. die Thermoskannen und z. B. eine Kamera, Akkus u. ä. schnell griffbereit hast, ohne das grosse Gepäck aufmachen zu müssen. Du kannst Dir hier auch eine Wärmeflasche hinlegen.

  • Falls Dir der Platz in einer Pulka nicht reicht, besorge Dir eine baugleiche Zweite. Schneide bei der einen das Heck ab, bei der anderen den Bug und passe sie ineinander ein. Mit ein paar Schlosserschrauben kannst Du sie verbinden.

  • Falls Du mit einer GoPro filmen möchtest, so ist diese meiner Meinung nach am Heck besser angebracht, als am Bug. Der Bildausschnitt ist dann aussagekräftiger. Die entsprechende Halterung würde ich fest verschrauben. Die Klebeverbindung hält bei der Kälte nicht.

Resümee

Diese kleine, leichte und günstige Pulka ist für sicher 95 % alle Anwendungen geeignet. Sie lässt sich bis zu einem Gewicht von 50 kg auch ohne Training einfach und problemlos ziehen.

Wenn die Pulka auch schwimmfähig sein soll, dann ist sie nicht mehr geeignet. Sie ist im Vergleich mit Profi-Modellen schmal und die Seitenwände sind niedriger. Es wäre mal einen Versuch wert, zwei Pulkas längst aufzutrennen und zu verbreitern.


Falls Du eine Pulka bauen möchtest, so ist mein Tipp: Mache es einfach. So einfach wie möglich. Die Aluschienen, welche ich bei der kleinen habe, sind nicht notwendig. Es ist nur zusätzliches Gewicht.

Vermeide Plastikschnallen, Plastik-D-Ringe usw. Die gehen bei Kälte oft kaputt. Expander mit Metallhaken sind meist besser.

Ende


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