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Regenwürmer als Survival-Notnahrung?

Aktualisiert: 4. Mai 2023


Inhalt:

  • Einleitung

  • Der Tauwurm

  • Der Mistwurm

  • Der Laubwurm

  • Sinn als Notnahrung

  • Zubereitung


Es gibt zahlreiche Wurmarten auf der Erde und in Europa. Der Laie nennt sie allgemein „Regenwurm“.

Doch der Angler unterscheidet diese sehr genau. Und sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, z. B. Lebensraum, Größe, Aussehen, Geschmack.


Würmer bestehen im Grunde aus Muskelfleisch, ein paar Innereien und vor allem Schleim und „Dreck“. Sie leben meist im Boden oder Substrat und ernähren sich von Pflanzenresten. Sie lockern den Boden auf und halten diesen luftig.


Nicht nur als proteinreiche Notnahrung sind sie geeignet, sondern vor allem als Köder für Fische und andere Tiere. (Letzteres im Überlebens-Notfall).



Wurmarten und wo sie zu finden sind

Es gibt in Europa zahlreiche Wurmarten. Einige relevante möchte ich hier erwähnen:

  • Tauwurm auch Aalwurm oder Regenwurm

  • Mistwurm oder Kompostwurm oder Stinkwurm

  • Laubwurm oder Roter Waldregenwurm


Der Tauwurm (Lumbricus terrestris) ist der größte Wurm, den es bei uns zu finden gibt. Er lebt größtenteils auf Wiesen und in Gärten bis zu 50 cm in der Erde versteckt. Beim Graben kann man ihn daher oft finden. Wichtig ist - wie bei allen Würmern im Boden - er benötigt eine gewisse Feuchtigkeit.


Vor allem auf Wiesen mit kurzem Gras ist er Nachts gut zu fangen. Nach einem kräftigen Regenschauer kommt er spät in der Nacht gerne aus seinen Röhren und sammelt tote Pflanzenreste auf. Er bleibt aber meist mit dem hinteren Ende in der Röhre und kann sich bei Gefahr in Sekundenbruchteilen in die Röhre zurückziehen. Und genau das macht das fangen so schwer. Direktes Licht durch eine Lampe, die Erschütterungen durch die Fortbewegung warnen ihn vor. Ein bisschen Übung gehört also dazu, wenn man eine brauchbare Menge fangen möchte.

Nach langen, starken Regenfällen können die Würmer in Ihren Röhren ertrinken. Dann kommen sie heraus und man findet sie dann manchmal in großen Mengen auf der Straße und auf Wegen liegen. Nicht nur für die Vögel ist es dann ein Festschmaus. Auch Igel und Reptilien lieben ihn. Wer Fische fangen möchte und auf überfluteten Wiesen entlang eines Baches des Nachts angeln geht, wird viel Erfolg haben.


Wenn man die Würmer auch einige Tage lagern möchte, ist es wichtig, dass sie unverletzt bleiben. Da sie überwiegend aus Muskulatur, also Eiweiß bestehen, verderben sie sehr schnell und fangen elend an zu stinken.


Der Tauwurm ist bis zu 30 cm lang, wobei er im Mittel um die 15 cm ist. Er ist bräunlich und das hintere Ende ist meist flach.




Der Mistwurm, auch Kompostwurm (Eisenia fetida) ist hingegen viel kleiner und lebt im Mist. Er ist sehr aromatisch für Tiere und einige Fische, z. B. Rotaugen mögen ihn besonders gerne. Er lebt in im Mist von Hühnern, aber auch in Haufen von Pflanzenresten. Daher ist der Bioabfall ein idealer Ort, um ihn zu züchten. Als Notnahrung würde ich ihn aufgrund des Milieus, in dem er lebt, nur im äußersten Notfall und dann nur gekocht oder gebraten verwenden.

Er ist nur wenige Zentimeter lang und häufig mit hellen Streifen geringelt. Wenn man ihn zerreißt, ist die Flüssigkeit innen vorwiegend weißlich - gelblich.

Er lässt sich sehr gut züchten und lagern.

Insbesondere um kleine Fische und Vögel zu fangen ist er sehr gut geeignet.



Der Laubwurm oder Roter Waldregenwurm (Lumbricus rubellus) liegt von der Größe zwischen Mist- und Tauwurm. Man findet ihn auch tagsüber am Wegesrand unter Laub, verrottenden Baumstümpfen, Wurzeln und unter Steinen usw.


Er wird bis zu 15 cm lang und ist ein bräunlicher, widerstandsfähiger Wurm. Im Mittel ist er 8 bis 10 cm lang. Als Angelköder ist er sicherlich der schlechteste der drei aufgezählten Würmer. Offenbar mögen Fische ihn nicht so sehr. Er lässt sich in leicht feuchtem Laub gut lagern und transportieren. Er ist deutlich kleiner und nicht so schleimig wie ein Tauwurm. Sein hinteres Ende ist nicht platt. Vornehmlich ist er rötlich.

Er ist leicht zu finden, indem man verrottende Baumstämme, Äste, Stein usw. umdreht.


Dieser Wurm ist im Alltag sicher am leichtesten zu finden.



Es gibt noch viele andere Würmer bei uns. Auf diese möchte ich hier aber nicht eingehen.



Welchen Sinn ergeben Regenwürmer als Notnahrung?


Vor allem bestehen Würmer aus Muskulatur (Eiweiß) und Wasser. Sie sind sehr schleimig, was es erst einmal ausgesprochen unappetitlich macht.


Der Darm- und Verdauungstrakt ist mit Substrat aus Pflanzen gefüllt. Und ein paar Organe hat er auch noch.


Vor allem muss man den Schleim entfernen und den Verdauungstrakt reinigen. Letzteres kann man mit den Fingern machen, indem man sie der abstreift oder eben 1-2 Tage ohne Nahrung aufbewahrt.

Den Schleim kann man erst einmal grob abwaschen und dann mit einem trocknen Tuch abreiben.


Rohes Fleisch sollte man generell nicht essen. Denn zum Überleben gehört vor allem, gesund zu bleiben.


Daher ist rösten oder kochen Pflicht, um Bakterien und Parasiten zu töten. In praller Sonne zu trocknen, ist notfalls auch möglich. Auch die UV-Strahlung der Sonne tötet ab und trocknet.


Würmer sind oftmals in großen Mengen zu finden. Vor allem nach starken Regenfällen. Es ist also gar nicht ausgeschlossen eine volle Mahlzeit zu bekommen oder sogar Vorräte anzulegen.

Getrocknet und zu Mehl verarbeitet, ist dies sogar haltbar.


Es ist letztlich ein Eiweißmehl, das auch einige Tage haltbar ist.



Mögliche Zubereitung von Würmern als Notnahrung


Es ist extrem wichtig, in einer Notsituation keine rohen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Das Risiko sich dadurch Parasiten, Bakterien oder Viren oder lebensbedrohliche Infektionen einzufangen steht in keinem Verhältnis zum Nährwert.


Die Würmer sollten vorher in sauberem Wasser gewaschen und der Länge nach vorsichtig ausgedrückt werden. Wenn möglich sollten sie vorab einen Tag lang ohne Nahrung in einem Gefäß gehalten werden, damit sie Ihren Magen und Darm entleeren können.


Die nun sauberen Würmer lassen sich gut trocknen. Mit Sonne und Wind geht dies innerhalb weniger Stunden, z. B. wenn man diese aufhängen kann.

Würmer besitzen weder ein Gehirn noch ein komplexes Nervensystem, lediglich einen leiterartigen Hauptnervenstrang.


Auch auf einem heißen Stein oder Blech in der prallen Sonne oder über dem Feuer geht dies schnell.

Auf jeden Fall sollten die Würmer mindestens ein Mal kräftig geröstet werden, damit alle Bakterien und möglichen Parasiten abgetötet werden.


Jetzt kann man diese direkt als Snack verzehren oder zu Mehl stapfen und weiter verarbeiten.



Würmer als Köder

Würmer sind ein hervorragender Köder für Fische, Vögel und andere Tiere.

Der Fang von Würmern kann also auch als Zwischenschritt zum Erbeuten anderer, größerer Tiere verwendet werden.


Zusammenfassend ist es sinnvoll, Würmer in einer Notsituation zu sammeln. Insbesondere der Tauwurm und der Mistwurm können sich im Laufe mehrere Tage nützlich erweisen. Ob als Köder oder als Notnahrung.

Ende

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